Klassische Dermatologie - Allergologie

Allergien

Allergien haben in den letzten Jahren in den Industrieländern stark an Häufigkeit zugenommen. Ungefähr jeder dritte Deutsche hat im Lauf seines Lebens Probleme mit allergischen Reaktionen. Die häufigsten Allergieauslöser sind Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben und Medikamente. Die Liste möglicher Allergieauslöser ist jedoch noch viel länger, denn fast jede Substanz kann eine Allergie auslösen. Doch nicht jede uns bekannte Unverträglichkeit ist eine allergische Reaktion, deshalb ist ein ausführliches Beratungsgespräch im Vorfeld notwendig. 

Diesem Gespräch folgt dann der Allergietest:

  • Pricktest: Ein Pricktest wird bei Verdacht auf Typ-I-Allergien (Soforttypallergien) durchgeführt, sie äußern sich durch Heuschnupfen, Asthma, Augenjucken oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Hierbei werden standardisierte Testlösungen auf die Haut aufgebracht und mit einer Lanzette in die Oberhaut leicht eingestochen. Das Testergebnis wird nach 20 Minuten abgelesen.
     
  • Intrakutantest: Der Intrakutantest wird eingesetzt, wenn bestimmte Medikamente getestet werden sollen, oder wenn der Pricktest keine eindeutigen Ergebnisse liefert. Er wird auch bei Insektengiftallergie eingesetzt, hier nicht nur zur Diagnostik, sondern auch zur Kontrolle des Impferfolges nach einer Hyposensibilisierung. Die Substanz wird in die Oberhaut eingespritzt und die Reaktion nach 20 Minuten abgelesen.
     
  • Scratchtest: Dieser Test wird eingesetzt, um manche Substanzen direkt zu testen. Dazu wird die Haut an einer kleinen Stelle leicht aufgekratzt, danach werden mitgebrachte Substanzen, z.B. Tierhaare oder auch Medikamente, in aufbereiteter Form auf die Haut aufgebracht. Er ist sinnvoll, wenn es sich um ganz spezielle Allergieauslöser handelt. Die Reaktion zeigt sich auch hier nach 20 Minuten.
     
  • Epicutantest: Wenn sich der Verdacht auf eine Kontaktallergie ergibt, sprechen wir von einer Reaktion vom Spättyp oder Typ-IV-Allergie. Sie kommt hauptsächlich durch Kontakt des Allergieauslösers mit der Haut zustande, wie wir sie von der Nickelallergie kennen. Da diese Reaktion zeitverzögert auftritt, ist sie oft schwieriger zu erkennen und der Test ist deutlich aufwendiger als bei der Typ-I-Allergie. Beim Epicutantest werden mehrere Testkammern mit zubereiteten Substanzen in Form eines großen Pflasters auf die Haut aufgeklebt. Dieses Pflaster bleibt 24 Stunden auf der Haut. Danach werden die Ergebnisse nach 48 und nach 72 Stunden abgelesen, in Einzelfällen auch nochmals nach einer Woche.
     
  • RAST (Radio Allergo Sorbent Test): Wenn ein Hauttest aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, z.B. wenn bestimmte Medikamente den Test verhindern, wird ein Antikörpertest im Blut durchgeführt. Er zeigt, ob spezielle Antikörper, sogenannte IgE-Antikörper, gegen bestimmte Substanzen vorhanden sind. Auch die Menge dieser Antikörper ist wichtig, um den Schweregrad der Allergie einzuschätzen, gerade wenn es um Insektengiftallergien oder Nahrungsmittelallergien geht.