Operative Dermatologie

Jeder Mensch hat Pigmentmale am Körper, die sich im Laufe des Lebens verändern, so wie sich auch unsere Haut ständig weiterentwickelt. Zum Glück sind die meisten Veränderungen gutartiger Natur und führen nicht gleich zu einer Operation.
Manche Menschen haben jedoch die Veranlagung zu unruhigen und auffälligen Muttermalen, den sogenannten dysplastischen Naevi. Hier ist Vorsicht geboten, da diese Veranlagung auch zu schwarzem Hautkrebs führen kann, denn diese Male sind aktiv und verändern sich. Wenn dann noch weitere Risikofaktoren hinzukommen, wie ein heller Hauttyp, starke Sonneneinwirkung und höheres Alter, dann sollten halbjährliche Hautkrebsvorsorgen durchgeführt werden, um aktive Muttermale zu erkennen.

Wie erkennt man auffällige Pigmentmale?

Die Diagnose erfolgt mit der Auflichtmikroskopie. Sie zeigt eine vielfache Vergrößerung des Pigmentmals, die es leichter macht, zu beurteilen, ob es sich um ein auffälliges oder ein sich veränderndes Mal handelt.
Aber nicht nur der Arzt ist gefragt, auch die Selbstbeobachtung ist wichtig, denn weitere Kriterien sind Juckreiz, Blutung oder Veränderungen in Form oder Farbe.

Was tun, wenn ich viele Muttermale habe?

Bei zahlreichen (> 100) Pigmentmalen empfiehlt sich die engmaschige Kontrolle im Rahmen der Hautkrebsvorsorge, damit man Veränderungen rechtzeitig erkennen und sofort reagieren kann.
Das verdächtige Muttermal wird dann vollständig entfernt und zur Untersuchung an ein Speziallabor geschickt.
Wird in Einzelfällen die Diagnose schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) gestellt, hängt die weitere Behandlung von der feingeweblichen Beurteilung ab. Hier kommt es darauf an, dass die Diagnose rechtzeitig gestellt wird, also in einem frühen Stadium, denn dann ist auch der schwarze Hautkrebs heilbar.

Hier gibt es hauptsächlich zwei Formen, das
- Basalzellkarzinom ( auch Basaliom genannt) und das
- Plattenepithelkarzinom (auch Spinaliom genannt)

Basalzellkarzinome

Basalzellkarzinome sind im Vergleich zum schwarzen Hautkrebs wesentlich ungefährlicher, denn sie machen praktisch nie Absiedlungen (Tochtergeschwülste) in den Körper hinein. Sie wachsen jedoch ständig und zerstören alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Das kann abhängig von der Lokalisation des Tumors durchaus auch gefährlich werden, z.B. wenn sie in der Nähe des Auges sitzen.
Deswegen ist es auch bei Basaliomen wichtig, sie rechtzeitig zu entfernen, denn je kleiner ein weißer Hautkrebs ist, umso leichter ist es, ihn zu operieren, gerade im Gesicht.
Hier kommen die Basaliome auch häufig vor, denn das Gesicht ist im Laufe des Lebens viel der Sonne ausgesetzt, und sie ist der größte Risikofaktor für Hautkrebs schlechthin.

Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom und seine Vorstufen, die sogenannten aktinischen Keratosen entstehen auch hauptsächlich auf den „Sonnenterrassen“ des Körpers wie Gesicht, Händen und der Kopfhaut.
Die aktinischen Keratosen entstehen im Laufe von vielen Jahren und sind meist in großer Anzahl vorhanden, besonders  bei Menschen, die zeitlebens der Sonne ausgesetzt waren, entweder privat oder auch beruflich wie z.B. Gärtner oder Bauarbeiter.
Ohne Therapie werden die aktinischen Keratosen allmählich zu Plattenepithelkarzinomen, die dann auch in tiefere Hautschichten eindringen und metastasieren können.

Wie erkenne ich Vorstufen von Weißem Hautkrebs?

Vorstufen und weißer Hautkrebs werden durch den erfahrenen Hautarzt mit Hilfe der Auflichtmikroskopie und durch Berührung  (Abtasten) erkannt, da die Oberfläche rau und hart ist.

Muss jetzt schon operiert werden?

Vorstufen lassen sich meist ohne Operation behandeln. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten wie

- Vereisung mit flüssigem Stickstoff
- Cremes und Gele, die dem Immunsystem helfen, die Vorstufen zu bekämpfen
- Laserbehandlungen
- Kürettage (=Abschaben), sie wird auch für die Diagnose verwendet

Besteht der Verdacht auf weißen Hautkrebs, ist die Operation die beste Möglichkeit, da hier die feingewebliche Untersuchung im Speziallabor die nötige Sicherheit gibt. Nur in Ausnahmefällen kann der weiße Hautkrebs auch ohne Operation behandelt werden.